#Von der Elbe zur Saale

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Die 13.Etappe findet vom 27.März bis 5.April 2025 in Sachsen-Anhalt statt. Ich orientiere mich vom Kreuzungspunkt des Mittellandkanals mit der Elbe aus an deren Verlauf bis zur Mündung der Saale und diese dann weiter flussaufwärts. Von Magdeburg gelange ich so über Prödel, Calbe, Bernburg und Alsleben nach Halle. Ich lege dabei insgesamt 246 km mit dem Fahrrad zurück und bewege mich im Bereich des Nordostdeutschen Tieflandes ein Stück durch das Biosphärenreservat Mittelelbe und dann durch das östliche Harzvorland. Wer sich meine Etappe in der ursprünglichen vollständigen Planung anschauen will, findet hier den Link zur Route (ohne meine Abstecher, Änderungen und Umwege) auf komoot (Die auf dieser sich öffnenden Seite befindlichen Fotos und Texte stammen von anderen Autor*innen. Zur Routenkarte müsst ihr dort etwas nach unten scrollen.)

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Wieder da

Es fühlt sich zu Beginn der Etappe merkwürdig an. Unsicher, nicht wirklich. Doch von Tag zu Tag wird es besser. Ich .. bin .. wieder .. unterwegs. Ein kühler Märzwind stört mich nicht. Er weht meist von hinten und lässt mich locker rollen. Das letzte Jahr aber hängt noch an mir, ist noch zu spüren, hin und wieder schmerzhaft präsent. Aber ich kann wieder reisen, durch Raum und Zeit der mich freundlich begleitenden Landschaften. Damals, vor einem Jahr, war dieses ganze Reiseprojekt wie in Luft aufgelöst, als hätte es nie stattgefunden, mich nie bewegt. Während der Rückkehr der Krankheit meiner Frau. Unbemerkt war der überwunden geglaubte Krebs wieder da, plötzlich wieder anwesend wie nie zuvor und hatte sich ihres Kopfes und unseres Lebens bemächtigt. Er ließ sie nicht mehr los, bis zu ihrem Tod. Danach gab es nur noch Leere in mir, tiefe Trauer und ein Meer von Tränen wie ich es in meinem Leben nie geweint hatte. Etwas unwirklich Wirkliches hatte stattgefunden. Das begann mein Leben zu verändern. Von nun an hatte ich niemanden mehr an meiner Seite. Es dauerte, bis ich wieder Rhythmen in mein Leben bringen konnte. Ich wagte kleine Neuanfänge und Veränderungen. Und langsam, Stück für Stück, wurde es mir wieder möglich, alte Fäden aufzunehmen. Dazu gehörte auch, der Rolle des „Alten Mann am Fluss“ nach langer Abwesenheit aufs Neue Zutritt zu mir und meinem nun beginnenden Lebensabschnitt zu gestatten. 
Das ist jetzt, in diesem Frühjahr 2025 an der Elbe in Magdeburg. Ganz in der Nähe des Abbruchs meiner Reise im letzten Jahr.

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Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg

Wasserbauwerke

Es ist schon ein eindrucksvolles Bauwerk, diese Brücke über die Elbe. In einem Trog überwindet das träge Wasser des Mittellandkanals von Westen her kommend das unter ihm fließende Wasser des breiten Stroms, um jenseits über dem östlichen Flussufer als Wasser des Elbe-Havel-Kanals bis kurz vor Berlin weitergeführt zu werden. Fast einen Kilometer lang ist dieses betongestützte stahlgesäumte Bauwerk, das in verschiedenen Publikationen mal als längste Kanalbrücke Europas, mal als längste Kanalbrücke der Welt bezeichnet wird. Wie auch immer, zusammen mit verschiedenen zwischen Kanal, Elbe und Magdeburger Häfen korrespondierenden Schleusen und dem Schiffshebewerk Rothensee ist es schon ein beeindruckendes System zur Überwindung von Höhen und Tiefen durch die Schifffahrt. Je nachdem aus welcher Richtung geschaut wird. Weniger beeindruckt das reale Schiffsverkehrsaufkommen dieses „Verkehrsverbundes“, das ein ursprünglich prognostiziertes Volumen bei weitem nie erreichte. 

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Im Hafen von Magdeburg

Landschaftsgemisch

Nachdem ich die Elbe auf einem Fuß- und Radweg über diese Trogbrücke überquere, befinde ich mich schnell in einer im Gegensatz zu dieser gewaltigen Industriearchitektur stehenden nahezu landschaftlichen Idylle. Ein guter Radweg verläuft kilometerweit mit Blick auf die Elbe und das Weichbild der Stadt Magdeburg dahinter zunächst am Fuße eines baumbestandenen Steilhangs, einem „Weinberg“ genannten Naturschutzgebiet. Klare, in Stein gefasste Quellen entspringen munter sprudelnd am Wegesrand.

Quelle am Weinberg bei Hohenwarthe

Danach erreiche ich eine ausgedehnte Kulturlandschaft, begrenzt durch Gras- und Weideflächen am Elbufer. Im letzten Jahr schon hätte ich diesen Weg in die Stadt nehmen sollen, nun hole ich ihn nach. Die sich daran anschließende gestaltete Parklandschaft muss ich mir aus Zeitgründen versagen. Ich fahre noch ein Stück durch das langgestreckte Industrie- und Gewerbegebiet, das die Hafenbecken säumt. Hier existiert ein buntes Stadtlandschaftsgemisch wild und in allen Facetten gleichzeitig und völlig unausgewogen neben- und ineinander: Brachen mit Büschen, Bäumen, Gräsern verkeilt mit verfallenden Gebäuden und brüchigen Mauern. Modernste neue Industriehallen neben aufwendig sanierten alten, und die wiederum Seite an Seite mit Schuttbergen, angehäuftem Abraum, dann wieder säuberlich geordnete Lagerstätten neuer Produkte, zum Abtransport bereit. Rost an Brücken und Zäunen. Dazwischen, durch das Industrierauschen hindurch vernehmbar als paradox wirkende Akzente das Gebell von Hunden und das Krähen von Hähnen. Ganz abgesehen von den frühlingszwitschernden Hochtönen der ansässigen Vogelschar. Ein derartig absurd erscheinendes, auf eigenartige Weise zusammengewürfeltes Gesamtbild zieht mich magisch in seinen Bann, wo auch immer.

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Blick auf die Elbe bei Barby

Das Wasser der Elbe

Das wußte ich bis dahin nicht: dass die Spree einen großen Teil des in ihrem Lauf fließenden Wassers seit ungefähr 120 Jahren dem Braunkohletagebau zu verdanken hat. Sogenannte Sümpfungswasser wurden in die Spree gepumpt, um trocken an die Kohle zu kommen. Nach dem Ausstieg aus dem Kohleabbau soll die Spree dadurch so viel Wasser verlieren, dass der Spreewald und die Trinkwasserversorgung von Berlin gefährdet sein könnten. Daher soll geprüft werden, ob durch ein Rohrleitungssystem die Elbe angezapft wird, um der Spree zu helfen. Diese Nachrichten erreichten mich noch im letzten Jahr, bevor ich meine Reise zunächst nicht weiterführen konnte. Zu dem Zeitpunkt war die Chipfabrik in Magdeburg noch in Planung und verursachte auch große Diskussionen, weil für die Produktion riesige Mengen sauberen Trinkwassers benötigt würden. Wasserbedarf ohne Ende. Spreewald gegen Elbaue, Trinkwasser gegen Chipherstellung. Wasser – welches auch immer -bleibt auch nach dem vorläufigen Baustopp der Chipfabrik ein heißes Thema. Auch historisch und weltweit bewegt der Umgang mit Flüssen immer wieder. Dazu passend habe ich kürzlich eine vom ‚Deutschlandfunk Kultur‘ produzierte  Hörspiel-Serie über ein, wie im Pressetext beschrieben, „einmaliges Ereignis“ entdeckt: “Die Flüsse der Welt nehmen erstmals an einer gemeinsamen Zusammenkunft teil. Anlass ist die Situation der Erde, der menschengemachte Klimawandel und dessen gravierende Auswirkungen auf die Flüsse.“ Empfehlens- und hörenswert!

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Pretziener Wehr

Hochwasserschutz

Ich erinnere mich noch an Weihnachten 2023. Nachts wurden wir aus den Betten geklingelt, weil Wasser in die Keller unserer Wohnungen in der Nähe der Leine in Hannovers Calenberger Neustadt drückte. Schlimmer sah es in anderen Gegenden Niedersachsens rund um die Flüsse aus. Weite Landstriche standen nach tagelangen Regenfällen unter Wasser. Das ist auch ein Grund, warum ich jetzt am Pretziener Wehr, gelegen zwischen Schönebeck und Gommern in der Nähe von Magdeburg stehe. Vor 150 Jahren wurde dieser heute als Wahrzeichen der Ingenieur-Baukunst ausgezeichnete hundertsechzig Meter breite Bau als Teil eines Deichsystems zum Schutz der Städte Magdeburg und Schönebeck errichtet. Bei Elbe-Hochwasser kann durch die Öffnung des Wehres ein Teil des alten Elbe-Urstromtals als Überflutungsfläche genutzt und der Elbepegel auf dieser Strecke dadurch gesenkt werden. Zuletzt geschehen kurz nach eben diesem Weihnachten 2023. Gegenwärtig ist nicht mit einer solchen Katastrophenlage wie damals zu rechnen. Da und dort begegnen mir trockengefallene Gräben neben immer noch fließenden Gewässern. Die Landwirtschaft sorgt sich, es fiel kaum Regen in den letzten Wochen. Dem Radfahrer wiederum kommt trockenes Wetter entgegen. Das entschärft auch einige wirklich schlechte Wegeabschnitte, insbesondere nach der Gierfähre Westerhüsen.

Betrieb der Gierfähre Westerhüsen

Auf einer uralten gepflasterten Straße hoppele ich nur so durch ein Waldstück bis zu einer Sperre direkt vor dem auf dem Deich geführten Radweg. Dort hieve ich erst mein Gepäck, dann mein Fahrrad hinüber. Packe und verzurre alles wieder und fahre dann auf bestem Weg von keinem Ungemach mehr aufgehalten weiter. Wieso dann diese Sperrung? Ich übernachte im 221-Einwohner*innen-Dorf Prödel, das überraschenderweise auch ein kleines, sehr zu lobendes Café hat, mit sehr freundlichem Personal, netten, kommunikationsfreudigen Gästen aus dem Ort, mit Kuchen, der eine Wucht ist, und auf meinen Wunsch extra stark gebrautem Kaffee. Aber Achtung: Es hat nur an Wochenenden geöffnet. Heute ist Samstag, was bin ich doch für ein Glückspilz! 

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Im Ringheiligtum Pömmelte

Ringheiligtum

Spreche ich vom Regen, ist er auch schon da. Ich will gerade die Elbe auf der stillgelegten Eisenbahnbrücke bei Barby überqueren, fallen die ersten Tropfen. Ich streife schnell meine Regenkleidung über. Ein leichter Landregen wird mich bis zum Nachmittag begleiten. Ich lasse es mir von diesem aber nicht nehmen, einen weiten Umwegsschlenker auf meiner Tour nach Calbe über Pömmelte zu machen. Dort befindet sich, archäologischen Funden an diesem Ort entsprechend nachgebaut und nachempfunden, ein sogenanntes Ringheiligtum. Vor über 4000 Jahren wurde diese aus sieben Pfosten-, Palisaden- und Grabenringen bestehende Anlage erbaut und als Kultplatz, Ritual- und Begräbnisort von hier ansässigen Menschen genutzt. Informative Tafeln und ein kleiner Museumsfunktionsbau erklären diesen Ort anschaulich. Der Umweg zu diesem ungewöhnlichen Platz hat sich wirklich gelohnt.

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An der Saalemündung

In Calbe

In der Nähe der Elbfähre Barby erreiche ich einen wichtigen Wegpunkt meiner Reise: die unscheinbar auftretende Mündung der Saale, deren Wasser von dem größeren Strom nun geschluckt wird und in ihm von hier aus weiter zur Nordsee fließt. Die Saale wird flussaufwärts jetzt für lange Zeit meine weitere Wegweisung übernehmen. Die Tagesetappe beende ich in Calbe, das ich auf meiner Wanderung 2015 von Hannover nach Bad Muskau schon einmal besuchte. Damals schrieb ich: “Nach und nach befällt mich eine leichte Depression. Wie wird es den Menschen gehen, wenn sie täglich diesen Anblick ertragen müssen? So viele Häuser sind im Verfall begriffen, so viele Häuser und Gebäude sind verrammelt und verriegelt, gar zugemauert. An einigen Stellen erinnern mich die Situationen an das Hannover meiner Kindheit nicht lange nach Krieg und Zerstörung: Ich schaue durch Fensterlöcher in den Resten von Mauerfassaden auf direkt dahinter wucherndes Gebüsch, Unkraut und Bäume.“ (Aus: Wegweisungen nach Bad Muskau. Ein Reisebuch.) 

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Mauer in Calbe

Viel hat sich daran offensichtlich nicht geändert. Allerdings betrifft dieses Bild mehr den Kern der Altstadt. Der benachbarte Wohnstadtteil sieht angenehmer aus und ist bestückt mit den üblichen Supermärkten und Discountern im gewohnten Baustil. Und mein Weg nach Calbe hinein mit der umgestalteten ‚Grünen Lunge‘ war neu angelegt und ansehnlich gestaltet. Dennoch: Ich finde die verfallende Mauer mit dem leeren Fenster mit der dahinter liegenden Brache wieder. Auf dem Foto von heute fehlt mittlerweile der im September 2015 noch vorhandene Rest einer Holztür. Ansonsten gleichen sich beide Bilder. Diese Straße, ‚Die Breite’, war im 19.Jahrhundert einmal die Prachtstraße der Stadt. 

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Leerstand in Calbe

Geschlossen

Touristen sind in Calbe, der Stadt der hier ‚Bollen’ genannten und ringsum angebauten Zwiebeln, und dem überlebensgroßen Roland-Denkmal am Rathaus, normalerweise nur auf der Durchreise. Schade, die Stadt hätte Potential. Sie nutzt sie nicht. Das alte Restaurant am Markt, der ‚Braune Hirsch‘, öffnet am Wochenende nur für ein paar Stunden, das ‚Bruschetta‘, neu eröffnet – schon wieder geschlossen, Uhren-Stephan – für immer dicht wie die anderen des halben Dutzends von Geschäften. Ganz abgesehen von denen in der ehemaligen Hauptgeschäftsstraße. Das ‚Café am Markt‘ mit breiter einladender Fensterfassade fällt mir auf. Es habe heute geschlossen, doch als ich näher trete, öffnet mir die Inhaberin und bittet mich herein. Das finde ich ungewöhnlich. Sie habe heute nachmittag noch eine private Geburtstagsfeier zu Gast, da könne sie mir auch einen Kaffee zum Kuchen anbieten. Sie stellt sich im Gespräch als Vietnamesin aus Göttingen vor, die es hierher verschlagen hat. Aber das ist eine lange Geschichte. Sie dauert einen Kaffee und zwei Kuchenstücke und weit darüber hinaus.

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Schloß Bernburg

Bollenklump

Calbe verlasse ich mit der Fähre über die Saale nach Gottesgnaden hinüber und erreiche schnell das einen Katzensprung entfernte Bernburg. Auch dort gibt es eine Fähre. Diese überquert die Saale vor der durchaus imposanten Kulisse des hoch über dem Fluss auf einem Felsen aufragenden Schloß Bernburg. Im dortigen Eulenspiegelturm lasse ich mir nach anstrengendem Aufstieg auf gewöhnungsbedürftig steilen Stiegen von einer lebensgroßen mechanischen Eulenspiegelfigur einige „seiner“ Streiche erzählen. Nicht weit vom Schloss finde ich endlich auch ein Gasthaus mit lokalen Spezialitäten. Es wird unter anderem ‚Bernburger Zwiebelklump‘ serviert, der ansonsten auch ‚Bollenklump‘ genannt in verschiedenen Variationen in diesem Zwiebelanbaugebiet zubereitet wird. Die Zwiebel-Kümmel-Suppe wird im Bernburger ‚Alten Markt’ auf der Grundlage von Lammfleisch zubereitet. Natürlich schwimmen auch hier die obligatorischen Kartoffelklöße ‚Halb und Halb‘ in der Brühe. Sehr speziell und sehr schmackhaft. Weniger schmackhaft sind die Themen der ‚Schwurbler‘ am Nebentisch. Hätten sie Recht, so hätte ich nach meinen Corona-Impfungen ein neu programmiertes Gehirn erhalten. Ein Stich, und die alte Festplatte wäre gelöscht und neu überspielt worden. So einfach ist die Welt in ihren verschrobenen Gehirnen. Wer hat ihnen das bloß „eingeimpft“?

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Blick über den Ostermarkt Halle

Kling Glöckchen

Über Alsleben als Zwischenstopp und mit der Fähre hinüber nach Wettin erreiche ich mein Ziel Halle. Nach den ruhigen Fahrten der letzten Tage auf langen einsamen Strecken ist die Ankunft in der quirligen verkehrsreichen Stadt nervig. Das erlebe ich als ein neues Gefühl für mich, wie ein schroffer Übergang von weich zu hart, von rund zu kantig. Und natürlich von leise zu laut, von ruhig zu hektisch von jetzt auf gleich. Vielleicht trägt zu dieser mir neu empfundenen Wahrnehmung auch die in vielen Straßen noch vorhandene alte Pflasterung bei. Man kann diese sicherlich als nachhaltig bezeichnen, mein Fahrrad ist da allerdings anderer Meinung. Die Abfahrt mit dem Zug aus Halle am folgenden Tag habe ich erst auf den Nachmittag gebucht. Ich möchte genügend Zeit haben, dem Spielen eines ungewöhnlichen Instruments zu lauschen, das im sogenannten ‚Roten Turm‘ am Marktplatz von Halle beheimatet ist. Es ist ein ‚Carillon‘, ein Turmglockenspiel. Von diesem hier wird gesagt, mit seinen 76 mit der Faust über eine Art Klaviatur bespielbaren Glocken sei es das größte seiner Art in Europa. Ich habe Glück und komme zu einem besonderen Ohrenschmaus: Eine Bearbeitung von „Das klinget so herrlich“ aus Mozarts „Zauberflöte“. 

Carillonspiel Roter Turm Halle

Und sowieso: Ohren. Der ganze Platz klingt heute auf seine eigene städtische Art besonders. Er wird geteilt durch die Schienen der städtischen Straßenbahnen, die in kurzen Abständen in die eine und die andere und eine dritte Richtung geräuschvoll hin- und her fahren. Auf der Turmseite findet der ruhigere Wochenmarkt, auf der gegenüberliegenden der lebendige „Ostermarkt“ statt. Das ist ein Rummel, ein bunter Jahrmarkt. Laierkastenmusik erklingt, sich mobil durch die Gassen der Stände bewegend, Kinder quengeln, alte Bekannte begrüßen sich überschwänglich, die Musik des Kinderkarussels begleitet das übliche Hupen und Tröten seiner knallbunten Fahrzeuge, Händlerinnen preisen lautstark ihre Ware an, launige Händel werden getätigt. Es ist ein wahrer Ohrenschmaus, viertelstündlich kontrastiert von den Glocken des Roten Turms. So vergeht die lange Zeit bis zur Abfahrt des IC 2442, der mich nach Hannover zurückbringen soll, im Flug der halleschen Töne und Geräusche.

Ostermarkt-Mix Halle

Zum guten Schluss

Von dieser Folge an werde ich den sonst hier platzierten Bewegtbilder-Beitrag einstellen. Die Videos der letzten Blogbeiträge werden zunächst noch auffindbar sein. Ich möchte mich gerne im Herbst wieder melden und bin zuversichtlich, dass ich die Reise dann fortsetzen konnte. Bis dahin wünscht der „Alte Mann am Fluss“ allen eine schöne Sommerzeit und gehabt euch wohl.